Afrikas „Big Five“ sind das Highlight einer jeden Safari. Die „Großen Fünf“ wurden jedoch nicht nach ihrem Gefahrenpotenzial benannt. Es handelt sich vielmehr um fünf Tierarten, die besonders schwer zu jagen waren. Die Mitglieder der „Big Five“ sind:
Eine „Big Five“-Safari ist eine der schönsten Erfahrungen überhaupt, um den Kreislauf des Lebens und die Einzigartigkeit der Natur zu verstehen. Widmen wir uns also den Tierarten, die so gefährlich waren, dass sie sogar bei erfahrenen Großwildjägern für Nervenkitzel und Furcht sorgten.
Der „König der Tiere“, der Löwe, führt natürlich die Liste der „Big Five" an. Die einzige Großkatze Afrikas – und übrigens auch die einzige mit einem ausgeprägten Sozialverhalten – tritt in Rudeln von bis zu 30 Tieren auf und ist bekannt für ihre ausgeklügelte Jagdtaktik. Löwen erlegen meist Antilopen, Zebras und Warzenschweine, können aber in größerer Anzahl auch Beutetiere wie Giraffen und Büffel schlagen.
Deutlich kleiner, aber nicht weniger gefürchtet ist der Leopard. Die wunderschönen Raubkatzen sind Einzelgänger und extrem scheu. Als Kletterkünstler und Jäger aus dem Dickicht ziehen sie sich gerne in Baumkronen oder erhöhte Steinformationen zurück. Besonders kräftig gebaut, jagen sie gezielt aus dem Hinterhalt und können ihre Beute – meist kleine Antilopen wie Impalas, junge Gnus oder auch Warzenschweine – trotz mehrfachem Eigengewicht auf Bäume hieven.
Ein wenig überraschend im Kreise der „Big Five“ mag der Büffel sein. Als der „Schwarze Tod“ bekannt, ist der Afrikanische Büffel jedoch auch eines der gefährlichsten Tiere Afrikas. Allein umherziehende Bullen sind ohne den Schutz der Herde besonders aggressiv und greifen sofort an. In bestimmten Regionen wie dem Chobe oder Hwange Nationalpark können sie in unglaublicher Anzahl mit bis zu mehreren hundert Tieren auftreten. Die pure Masse bietet Sicherheit vor Löwenrudeln, die – trotz des Gewichts von bis zu einer Tonne – durchaus auch Büffel schlagen können.
Das „Big“ in „Big Five“ definiert allerdings kein Tier so gut wie der Elefant. Manche sagen, das bis zu vier Meter hohe und sechs Tonnen schwere Tier ist der wahre „König der Tiere“. Vielleicht werden Sie mit etwas Glück Zeuge eines Aufeinandertreffens zwischen Elefant und Löwe, zum Beispiel an einem der berühmten Wasserlöcher in Namibias Etosha Nationalpark oder in Südafrikas Krüger Nationalpark. Wenn die Dickhäuter gemütlich mit gelegentlichem Trompeten heranschreiten, muss jeder weichen – auch das größte Löwenmännchen. Außerordentlich ist auch das Sozialverhalten von Elefanten: Die Herde wird von einer Matriarchin zu den besten Futterstellen und Wasserquellen geführt. Täglich können Elefanten bis zu 200 Kilogramm Vegetation und bis zu 150 Liter Wasser zu sich nehmen.
Das zweitgrößte Landsäugetier der Erde ist leider auch eines der gefährdetsten. Die in Afrika vorkommenden Breitmaul- und Spitzmaulnashörner werden seit Jahrzehnten wegen ihres Horns – das in Asien und im Nahen Osten als Allheilmittel gilt – gewildert. Streng genommen ist nur das Spitzmaulnashorn aufgrund seiner etwas aggressiveren Natur Teil der „Big Five“. Das häufigere Breitmaulnashorn kommt vor allem in Südafrika vor, im Krüger Nationalpark und der Sabi-Sand-Region. Der Name stammt von dem breiten Maul, welches dem Tier erlaubt, große Massen von Gras auf einmal zu fressen. Das Spitzmaulnashorn – vor allem in der Buschlandschaft und Savanne Namibias sowie Ostafrikas wie der Serengeti, Ngorongoro-Region und Masai Mara beheimatet – zupft mit seinen schmalen Lippen Blätter und Knospen von Büschen.
Viele Afrika-Reisende besuchen unseren magischen Kontinent, um auf einer Safari gezielt die „Big Five“ zu sehen. Natürlich bietet Afrikas Flora und Fauna aber noch so viel mehr, doch sind hautnahe Beobachtungen der beeindruckenden Tiere zweifelsohne eine der einzigartigsten Erfahrungen überhaupt. Der berühmte Krüger Nationalpark und das Madikwe Wildreservat in Südafrika sind mit ihren großen, sandigen Flussbetten, dem dichten Busch und offenen Lichtungen ideal für die Futtersuche der Herbivoren und damit auch für Raubtiere. Private Reservate in der Sabi-Sand-Region versprechen Ihnen Beobachtungen aller „Big Five“-Mitglieder in nur wenigen Tagen.
Ein noch größeres „Wildnis-Gefühl“ erleben Sie auf Spurensuche in den weitläufigen Nationalparks von Simbabwe und Sambia. Riesige Elefanten- und Büffelherden mit bis zu 400 Tieren ziehen hier durch Hwange und South Luangwa. In Ostafrika, in Kenia und Tansania, erwartet Sie eine komplett andere Landschaft, die von offenen Weiten und Savannen bestimmt wird. Die „Big Five“ sind dadurch zwar leichter zu entdecken, gleichzeitig kann sich die Suche allerdings durch die schiere Dimension über Kilometer hinziehen.
Bereit, deine Reise zu beginnen?